„Vanira – Im Bann der Götter“ von Robert R. Brock (Rezension)
Lisa kommt oft zu spät, lebt ihr Leben und zieht ihr Ding durch. Erst als Noah, ein geheimnisvoller Junge, den sie nicht einschätzen kann, in ihre Klasse kommt, erlebt sie so etwas wie ein Abenteuer.

Nach den Partys von einigen Bekannten wird sie angegriffen, das Wetter spielt zurück und Noah und seine Freunde verhalten sich nicht nur undeutbar, sondern scheinen auch an mehreren Orten gleichzeitig zu sein.
Erst, als es wirklich ernst wird und ein Fremder einen Jungen aus ihrer Clique – Erik – entführt, offenbaren Noah und Markus, dass sie drei keine Menschen sind, sondern nordische Götter – Wanen.
Ich muss leider ganz ehrlich sagen, dass ich nicht so wirklich vorangekommen bin: Zwar war mir schon sehr schnell klar, worauf das ganze hinauslaufen würde, immerhin ist der Untertitel „Im Bann der Götter“.
Dass es dann aber wirklich zur Sache ging hat recht lange gedauert – die Offenbarung kam erst etwa am Anfang des letzten Viertels. Alles davor war sozusagen Einleitung und hat mich nicht wirklich gepackt, dafür war das Ende recht spannend und die meisten Figuren sympathisch.
Spannungsbogen: 2/5
Wie bereits gesagt konnte mich die Spannung des Buches nicht wirklich überzeugen, denn selbst wenn es actionreiche Szenen gab, war ich einfach noch nicht richtig dabei und die meiste Zeit passierte einfach nicht besonders viel.
Idee: 4/5
Die Idee an sich finde ich sehr cool, aber man hat beinahe nichts von ihr mitbekommen. Sie kam zwar am Ende vor, aber ohne Erklärung und bei vielen Szenen frage ich mich, ob sie überhaupt zur Story beigetragen oder einfach nur neue Fragen offenbart haben, auf die man leider auch keine Antwort bekommt.
Alles in allem ist die Idee aber sehr gut, vielleicht erfahren wir im zweiten Band mehr^^
Charaktere: 3/5
Die meisten Charaktere waren sehr sympathisch – manchmal leider aber auch etwas klischee-reif (Beispiel: Noah, der geheimnisvolle Typ in Lederjacke, der sich oft wie ein Arsch verhält, sie dann rettet und in den sie sich auf keinen Fall verlieben sollte.)
An wem ich aber tatsächlich etwas auszusetzen habe ist Lisa.
Lisa wird als taff, mutig und intelligent dargestellt, verhält sich aber sehr oft komplett anders und hat auf mich nicht unbedingt den Eindruck einer starken Persönlichkeit gemacht, wirkte manchmal sogar arrogant und hochstapelnd. Das ist natürlich erstmal kein Problem, da Charaktere nicht unbedingt taff sein müssen, um sympathisch zu sein, allerdings wirkte sie einfach recht oft unauthentisch – war in dem einen Moment nicht in der Lage, allein zu laufen, dann ging es ihr wieder super, etc. Auch ihre Gedankengänge konnte ich nicht so ganz nachvollziehen und sie wirkte teilweise sogar recht oberflächlich auf mich.
Länge: 3/5
Wie gesagt hat mir in den ersten beiden Vierteln einfach Handlung gefehlt. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Story endlich losgeht.
An der Länge an sich ist zwar absolut nichts auszusetzen, aber ich hätte lieber das letzte Viertel verlängert und ausgeschmückt^^
Schreibstil: 3/5
Mit dem Schreibstil ist das so eine Sache. Prinzipiell ist er nicht schlecht oder so, aber es gab fast immer die gleiche Satzstellung, Wortwiederholungen, Lieblingsphrasen („der Typ Frau, der…“ kommt z.B. sehr, sehr häufig vor) oder es wurden Wörter benutzt, die man in Büchern eher umgeht, wie z.B. „wessen“, „welches“, „welche“.
Es war mir vorher auch nicht so ganz klar, aber es hat schon einen Grund, warum man in Büchern nur selten liest „Das Mädchen, welches …“, etc., da es einen teilweise ein wenig aus der Geschichte reißt.
Was ich hier noch einmal sagen möchte, was aber zu keinem der anderen Punkte gehört ist die Rechtschreibung. Damit meine ich nicht nur Groß- und Kleinschreibung, Worttrennung, etc. sondern auch Worte wie „einzigstes“, …
Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass es beinahe auf jeder Seite mindestens einen Fehler wie „Mathe Aufgabe“ oder „Der Bus fuhr Los“ stand. Natürlich hat das keine Auswirkungen auf die Geschichte an sich, war teilweise allerdings ziemlich störend und verwirrend.
Besonders verwirrt war ich bei „Frau Meyer“ und „Frau Meier“. Da es auch einen Charakter namens „Toni“ und einen namens „Moni“ gibt, dachte ich tatsächlich, dass es zwei verschiedene Figuren sind, dabei war es die gleiche Figur, die nur mal so und mal so geschrieben wurde.
Meine Meinung:
Das Buch ist auf jeden Fall nicht schlecht, konnte mich allerdings trotzdem nicht so recht überzeugen, was vor allem an dem Spannungsbogen lag. Allerdings gilt das ja auch nur für mich und vielleicht ist jemand anderes da anderer Meinung und mag eine solch lange Einleitung sehr gerne.
Ich möchte mich auch hier nochmal ganz herzlich bei dem Autor für das Rezensionsexemplar und entgegengebrachte Vertrauen bedanken und die schönen Lesestunden, die ich mit diesem Buch verbracht habe.
⭐️⭐️⭐️
Titel: Vanira – Im Bann der Götter
Autor: Robert R. Brock
Altersempfehlung: 14+
So bin an dieses Buch gekommen: Rezensionsexemplar des Autors
Preis: 11,99€
Oje, mit solchen Fehlern hätte ich das Buch wohl eher abgebrochen. Wahrscheinlich hätte ich mich kaum noch auf den Inhalt konzentrieren können und wenn der dann nicht mal besonders spannend war… Klingt nach Selfpublishing ohne Lektorat und Korrektorat. Toll, dass du durchgehalten und deine ehrliche Meinung veröffentlicht hast!
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Ich gebe ganz offen zu: Die Fehler haben mich oft rausgeworfen und das mit dem Korrektorat war auch meine Idee… allerdings muss man auch so fair sein und sagen, dass die Rechtschreibung ja nichts mit dem Inhalt zu tun hat^^
Trotzdem wollte ich es unbedingt einmal anmerken, da es mich selbst leider auch sehr gestört hat…
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