„Wozu wir fähig sind“ von Laila El Omari (Rezension)
Obwohl ich es nicht unbedingt besonders hübsch fand, hat mich das Cover gleich angesprochen, einfach weil es so interessant aussieht. Die „Beschriftungen“ der einzelnen Figuren haben mich dann ganz überzeugt und ich habe mir das Buch einmal genauer angesehen.
Alina und Patrick führen ein leichtes Leben an einem Elite-College. Seit Jahren sind sie nun schon zusammen, meinen, sich zu kennen.
Auch ihr bester Freund Robin, Patricks gute Freundin Hanna und deren Freund Maximilian haben alles in allem ein gutes Leben. Neben kleineren Liebes- oder Familienproblemen könnte man es teilweise sogar schon „perfekt“ nennen.
Zumindest so lange, bis Alexander auftaucht, mit der geheimnisvollen Leonora an seiner Seite. Auf einmal sind die beiden einfach da, scheinen dazu zu gehören und decken dabei nach und nach die Geheimnisse der Clique auf oder fügen ihnen Schaden zu.
Warum genau Alexander das tut, weiß selbst Leonora nicht, aber wenn man einmal so betrachtet, was für Abgründe sich im Leben von Alina, Patrick, Robin, Hannah & Maximilian, beziehungsweise ihren Familien auftun, hat er doch alles Recht dazu – oder?
Dadurch, dass aus so vielen Perspektiven geschrieben wird und dann auch noch aus verschiedenen Zeiten ist das Buch recht kompliziert zu lesen, baut aber auch viel Spannung auf. In jedem Fall ist das Buch nichts zum „nebenher lesen“, man muss wirklich m den Gedanken voll dabei ein.
Spannungsbogen: 4/5
Wie bereits angedeutet finde ich das Buch sehr spannend. Es wird viel aufgebaut, jede Antwort wirft neue Fragen auf und es steigert sich – bis etwa zu Mitte. Dann beginnt man zu ahnen, versteht was los ist und fiebert zwar noch mit, ob es aufgelöst wird, weiß aber schon, was passiert ist. Bei dem, wie es aufgebaut wurde hätte ich mir wirklich einen größeren Plottwist gewünscht, etwas Vielschichtigeres.
Idee: 3/5

Die Idee, jedem Charakter ein Geheimnis, einen Abgrund zu verpassen und diese nach und nach aufzudecken fand ich zwar sehr gut, teilweise erschien es mir aber auch ein wenig unlogisch. Warum zum Beispiel niemand Alexander erkennt oder was die Motive der einzelnen Figuren waren.
Charaktere: 2/5
So ganz warm geworden bin ich eigentlich mit ihnen allen nicht, obwohl sie mir auch nicht direkt unsympathisch waren. Ihnen fehlte ein wenig die Tiefe, finde ich. Intentionen, Gedanken, Gefühle, … Das Buch ließt sich wie eine Netflix-Serie, die einen zwar wirklich mitnimmt, in der man den Charakteren aber nicht in den Kopf schauen kann.
Länge: 5/5
Die Länge hat gestimmt, ich habe es an zwei Abenden gelesen und es hat mich die ganze Zeit am Ball gehalten.
Schreibstil: 5/5
Der Schreibstil hat mir persönlich sehr gut gefallen. Er war sehr speziell und ist deshalb vielleicht auch nicht unbedingt etwas für alles, aber für mich ha es perfekt gepasst!
Was ich auch noch einmal kurz anmerken möchte, ist, dass die Geschichte – anders als es im Klappentext rüberkommt – sich nicht nur um Liebe dreht.
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass die „Beschriftung“ der Figuren auf dem Cover nicht zutrifft. Zwar geht es ungefähr in die Richtung des Buches, beschreibt die Charaktere aber nicht, finde ich.
Meine Meinung:
Spannend und mitreißend, für mich aber mit etwas zu wenig Tiefe.
⭐️⭐️⭐️⭐️
Titel: Wozu wir fähig sind
Autorin: Laila El Omari
Verlag: Coppenrath
Altersempfehlung: 12+
So bin an dieses Buch gekommen: Rezensionsexemplar von Vorablesen.de
Seiten: 256 Seiten
Preis: 16,00€