„Die Greifensaga – Die Ratten von Chakas“ von C. M. Spoerri (Rezension)
Bevor ich auf den Inhalt zu sprechen komme: Können wir bitte über dieses phänomenale Cover reden? Ich liebe es so unglaublich sehr! Alexander Kopainski hat mal wieder ganze Arbeit geleistet.
Hauptsächlich wird die Geschichte aus der Sicht von Mica und ihrem kleinen Bruder Faim erzählt, welche in den Kloaken von Chakas als „Kanalratten“ aufwachsen. Sie haben sich keiner Gilde angeschlossen, um ihre Magie ausüben zu können du leben so versteckt als Taschendiebe allein von dem nötigsten. Mica beugt sich diesem Leben, um Faim vor dem Anführer der Kanalsratten zu beschützen.
Doch eines Tages verschwindet Faim und Cassiel taucht auf. Er ist einer der „echten“ Ratten, der Diebe in Chakas und ist bereit, Mica mit zu seiner Gilde zu bringen, die ihr Schutz und Zukunft verspricht, sollte sie die Aufnahmeprüfung bestehen. Obwohl sie ihren Bruder nicht aufgeben möchte, stimmt sie schließlich zu, um ihrer eigen Leben Willen – und für Cassiel.
Aber tatsächlich ist Faim nicht tot. Stattdessen ist er auf einem Schiff gelandet, das ihn auf das größte Abenteuer seines Lebens entführt.
Als Schiffsjunge heuert er an, immer hoffend, dass er irgendwann noch Hause zurückkehren kann. Er wird ein Teil der Mannschaft, lerne eine wahre Legende unter den Seefahrern kennen – und eine Meerjungfrau…
Das Buch ist Teil einer Trilogie und hat ein sehr offenes Ende. Es kommt auch noch eine dritte Erzählperspektive dazu, die aber nur selten auftritt und über de ich ach gar nicht allzu viel verraten möchte.
Ich konnte den ersten Band der Greifensaga unabhängig von den anderen Büchern lesen, die ebenfalls im Land Altra spielen, kann mir aber schon vorstellen, dass ich die Sache mit der Magie früher verstanden hätte, hätte ich beispielsweise die „Alia“-Reihe schon gelesen.
Spannungsbogen: 3/5
Der Einstieg in die Geschichte ist gleich sehr spannend und auch später hat es mich durchgehend interessiert, wie es weitergeht. Doch gerade bei der Handlung rund um Mica hätte ich mir gerne etwas mehr Spannung und Action gewünscht. Zwar gibt es immer wieder sehr spannende Szenen, aber für meinen Geschmack waren ihre Teile (abgesehen von ein paar Ausnahmen immer gleich aufgebaut): Die erfolglose Suche nach Faim + die Liebesgeschichte mit Cassiel.
Idee & Logik: 4/5
Es gehört zwar nicht zur Bewertung, aber eine Sache, die ich unbedingt loswerden möchte, ist diese: „Die Greifensaga – Die Ratten von Chakas“ erinnert mich teilweise unglaublich stark an mein eigenes Projekt. Immer wieder habe ich kurz innegehalten und mir gedacht „Witzig… so etwas ähnliches gibt es bei mir doch auch“, obwohl es im Großen und Ganzen natürlich sehr viele Unterschiede gab.
Obwohl man nicht besonders viel über die Welt erfährt (obwohl ich es gerne getan hätte), fand ich Chakas sehr faszinierend und vor allem das „Piratenabenteuer“ von Faim hat mir total gut gefallen.
Was sich mir aber nicht so ganz erschlossen hat: Recht zu Beginn wird Nager (der Anführer der Kanalratten, der Mica und ihren Bruder tyrannisiert hat) getötet, wodurch sich alle Probleme diesbezüglich auflösen. Man erfährt außerdem, dass Mica ihn gerne getötet hätte und auch Möglichkeiten hatte. Warum hat sie es dann nicht getan? Denn augenscheinlich hatte sie nichts zu befürchten.
Charaktere: 3/5
Mica als taffe Heldin hat mir unglaublich gut gefallen und auch die Unterschiede zu ihrem Bruder haben beide sehr interessant gemacht. Manchmal wirkte sie auf mich allerdings ein klein wenig arrogant oder ich konnte nicht ganz verstehen, was genau sie getan hat, dass alle eine so hohe Meinung von ihr haben. Trotzdem war sie mir sehr sympathisch und ich mochte ihre Sicht auf die Welt.
Faim dagegen wurde anfangs oft als kränklich und schwach bezeichnet, aber er kam für mich niemals so rüber! Vielleicht ein wenig verklemmt, aber mutig, stark und loyal, obwohl er auch oft schüchtern ist. Ich mochte ihn fast noch lieber als Mica.
Atmosphäre: 4/5
Wenn über Faim geschrieben wurde, hatte ich fast selbst das Gefühl, auf See zu sein und war wirklich absolut in der Geschichte drin, hier war die Atmosphäre top.
Bei Mica fand ich sie die meiste Zeit auch klasse, aber mir hat ein wenig dieses Düstere gefehlt, dass für mich zu dem Leben als Dieb und/oder Kanalratte dazugehört hätte.
Schreibstil: 5/5
Den Schreibstil von C. M. Spoerri finde ich wirklich super gut. Er lässt sich leicht lesen, hat aber auch diesen ein ganz klein bisschen „Komplizierte“, das für mich bei Fantasy einfach dazugehört.^^
Meine Meinung:
Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen! Die ganze Welt klingt sehr vielversprechend und ich freue mich auf neue Abenteuer aus Altra
⭐️⭐️⭐️⭐️
Titel: Die Greifensaga – Die Ratten von Chakas
Autorin: C. M. Spoerri
Verlag: Sternensand
Altersempfehlung: 14+
So bin an dieses Buch gekommen: Geburtstagsgeschenk meiner Eltern / Selbstgekauft
Seiten: 386 Seiten
Preis: 14,90€