von Jessi Kirby (Rezension)
ist ein wirklich besonderer Roman.
Maris Leben könnte perfekt sein: Sie sieht gut aus, hat tausende Follower auf Instagram und wird gerade 18. Doch genau diesen Geburtstag feiert ihre Cousine Bri nicht mit, wie könnte sie, wo sie auf dem Training für einen großen Hike verstorben ist?
Als Maris Tante ihr den Wanderrucksack, den Bri zu ihrem Großtrip auf den John Muir Pass mitnehmen wollte, schenkt, wird der Achtzehnjährigen ein weiteres mal bewusst, wie gekünstelt und unwirklich ihr Leben ist, ein Leben voller Zwänge, voller Kalorienzählen, voller krampfhaftem Lächeln.

Kurzerhand macht sie sich auf, ihren ersten Hike zu gehen – Ohne Vorwissen, ohne Training und ohne Begleiter. Nur Bris Wandertagebuch ist stets dabei…
Und genau dieser Hike, diese Wanderung, führt sie nicht nur zu Blasen, gefährlichen Flüssen, traumhaften Sonnenaufgängen und großartigen Gefühlen, nein: Auch auf den Weg zu ihr selbst.
Vermutlich ist genau das der Grund, warum es eines meiner neuen Lieblingsbücher ist: Die Suche nach sich selbst. Denn nicht nur Mari hinterfragt nun, wie glücklich sie ist, auch ich habe das getan und bin so glücklicher geworden.
Das Buch erzählt aufrichtig, schön geschrieben und voller Sehnsucht, wie ein Hike abläuft und was passieren muss, damit man man selbst wird. Mir hat es beigebracht, dass es immer ein Zurück gibt, immer etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Außerdem findet man dort viele Bergsteigertips und tolle, aufwendig gestaltete Zitate, die einem noch einmal beweisen, wie schön das Leben ist – Und vor allem das, was wir daraus machen.
Ich mag das Cover ürbigens sehr gerne^^ xD
Spannungsbogen: 4/5 Punkte
Bei diesem Buch geht es nicht um die Spannung des Geschehens, sondern um die Gedanken und Denkansätze, was auch gut gelingt. Trotzdem gibt es viele Spannende, teilweise sogar lebensgefährliche Szenen, auch Richtung Liebe. Trotzdem werden manche Stellen einfach nur kurz erzählt: Es soll an angenehmes Lesen sein, bei dem trotzdem die Aufregung ab und zu nicht fehlt.
Idee: 4/5 Punkte
Eine wirklich tolle, tiefgründige Idee, über die man in der Danksagung noch mehr erfährt. Die Überschrift wirkt so wie „Ohne Handys ist alles besser!“ oder eine andere Moralpredigt, in dem Buch an sich geht es aber um etwas anderes: Eine Suche, ein Weg, ein Hike, mit tausend Höhen und Tiefen.

Trotzdem habe ich einen kleinen Kritikpunt, nämlich dass Mari immer nur versucht, so zu sein, wie Bri. Dabei wäre es noch viel interessanter, wenn sie einmal abbricht oder Ähnliches, ganz mit dem Gedanken: Bri ist mein Vorbild, aber ich nicht ihr nachträglicher zweiter Schatten.
Charaktere: 4/5 Punkte
Wie gesagt entwickeln alle Charaktere wirkliche Tiefe, man lernt viele Gedanken kennen. Aber auch hier gilt die Kritik des Letzten Punktes: Ich denke, aus Mari hätte man noch mehr rausholen können.
Länge: 5/5 Punkte
Es war ein wirklich angenehmer Lesegenuss an dem ich keine Szene missen würde. Am Ende geht alles sehr schnell und wird nur nacherzählt, aber komischer Weise passt das irgendwie zum Buch.
Schreibstil: 5/5 Punkte
Der Schreibstil hat etwas beruhigendes, poetisches, aber trotzdem nicht kitschiges und zählt zu einer meiner neuen Lieblingsschreibarten! Auch, dass das Buch im Präsens geschrieben ist, harmoniert irgendwie mit dem Rest.
Meine Meinung
Ein großartiges, neues Lieblingsbuch, zu empfehlen für absolut jeden am 12, auch wenn es nicht dein Genre ist!
Von mir kriegt diese Buch 5 Sterne.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Das Cover ist einfach wunder schön!
Titel: Offline ist es nass, wenn’s regnet
Autorin: Jessi Kirby
Verlag: Loewe-Verlag
Seitenzahl: 336
Altersempfehlung: ab 13
Preis: 14,95 Euro
So bin ich an dieses Exemplar gekommen: Selbstgekauft